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QM – Das ist der Rhythmus, bei dem jede/r mitmuss.

Von Wolfgang Bruns

Was hat eine Zeile aus dem Song „Rudi Ratlos“ von Udo Lindenberg mit Qualitätsmanagement (QM) zu tun? Zunächst gar nichts, denn die Zeile kam mir einfach nur spontan in den Sinn.

 

Dann habe ich näher hingeschaut.  Mitmüssen bedeutet lt. Duden: mitgehen, mitlaufen, mitfahren o. Ä. müssen. Und schon ergibt sich eine unmittelbare Verbindung zum QM.

 

Mit Hilfe von 4 Fragen möchte ich einen Bezug zu unserem beruflichen Alltag mit/ohne QM herstellen:

 

  1. Wieso müssen Sie beim QM mit?
  2. Wie ist momentan der IST-Stand Ihres QM?
  3. Welches Ziel wollen Sie mit dem QM anstreben?
  4. Was setzen Sie (zuerst) beim QM um und ggfs,. wie?

Wieso müssen Sie beim QM mit?

Mit wenigen Sätzen lässt sich verdeutlichen, dass Pflege, in der ambulanten und insbesondere stationären Altenpflege, in den letzten Jahren einen permanenten Wandel mitmacht durch:

 

  • die Umstellung auf Pflegegrade mit stärkerer Ausdifferenzierung und komplexerer Berechnung,
  • das Angebot zur Umstellung der Prozessplanung auf die Strukturierte Informationssammlung,
  • die Änderung der MDK-Prüfungsmodalitäten mit regelmäßiger halbjährlicher Übermittlung der Daten neben der schon bekannten Prüfung vor Ort sowie
  • die schon seit mehreren Jahren bundesweit einheitliche Regelung der Nationalen Expertenstandards mit kontinuierlicher Aktualisierung plus weiterer Themen.

 

Jede genannte Veränderung hat auch zu Handlungsbedarfen im QM geführt, beispielsweise mit dem gründlichen Dokumentationsbestreben auf vielen unterschiedlichen Qualitäts-Dokumenten

Wie ist momentan der IST-Stand Ihres QM?

Da QM schon einige Jahre vor dem oben beschriebenen Wandel zum Pflichtrepertoire der Pflege gehört, haben die Betriebe schon früher ein QM mit unterschiedlicher Differenzierung etabliert.

 

Dabei ist die Bandbreite der Zuständigkeit für das QM groß. Neben qualifiziertem Studium kümmern sich Mitarbeiter*innen mit diversen Weiterbildungsanforderungen entweder in einem Fulltime-Job, üblicherweise in einer Stabsstellenfunktion oder parallel zur eigentlichen herausfordernden Tätigkeit als GF, EL, PDL o. ä., quasi „nebenbei“ um Qualität.

 

Das Leben als Qualitätsmanager*in bzw. als Qualitätsmanagementbeauftragte*r wird nicht einfacher dadurch, dass QM nicht zur „Lieblingsbeschäftigung“ der Mitarbeiter*innen gehört.

 

Entsprechend findet sich eine Bandbreite beim Implementierungsgrad der Qualität in der Praxis.

 

In den Betrieben hat diese Gemengelage zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. So ist es nicht verwunderlich, wenn Betriebe:

  • sich im Bereich QM massiv überfordert fühlen,
  • die Orientierung verloren haben,
  • mit der Aktualisierung – evtl. hoffnungslos – hinterherhinken
  • oder sogar resignieren.

Welches Ziel wollen Sie mit dem QM anstreben?

Hier ist die wichtigste Frage gemäß der bekannten Aussage:

 

Wenn ich nicht weiß, wohin ich will,

brauche ich mich nicht zu wundern, wo ich ankomme.

Folgende Aspekte können sehr hilfreich sein, um möglichst schnell eine Antwort auf die wichtigste Frage zu erhalten, wohin sie mit Ihrem QM wollen:

 

  • Wollen Sie das Rad neu erfinden oder orientieren Sie sich an Klassikern des QM, beispielsweise DIN EN ISO oder EFQM?
  • Wünschen Sie sich ein komplexes QM bis hin zur Grenze der Unübersichtlichkeit oder reduziert auf wesentliche Elemente, die Mitarbeiter*innen noch Spielräume lassen?
  • Wird Ihr QM handlungsorientierten Gesichtspunkten – wie: realistisch, erreichbar, verständlich, akzeptiert, anwendungsorientiert und überprüfbar – gerecht?
  • Soll Ihr QM die sinnvolle Entwicklung des Betriebes unterstützen, so dass es den Interessen der beteiligten Personen dient.

 

Allein diese wenigen Fragen verdeutlichen recht schnell, dass Sie sich für die Frage, wohin Sie wollen, etwas Zeit nehmen.

Was setzen Sie (zuerst) beim QM um und ggfs., wie?

Ohne andere Akzente des QM aus dem Blick zu verlieren, konzentrieren wir uns an dieser Stelle beispielhaft auf einen x-beliebigen Expertenstandard. Dafür entwickeln oder aktualisieren Sie Step by Step:

 

  • Verfahrensanweisung
  • Screening / Assessment
  • Zusatzdokumente
  • Audit (selbst erstellt oder das dem Expertenstandard jeweils beigefügte)

 

Selbstverständlich ist es vernetzt mit der Prozessplanung und den daraus resultierenden organisationalen Abläufen.

Damit liegen Sie bei den aktuellen Prüfbedingungen voll im grünen Bereich!

 

Das wussten Sie natürlich auch schon vorher.  Wenn Sie allerdings neue Wege gehen wollen, dann stellen Sie bei all Ihrem Tun zwei Fragen in den Vordergrund:

 

  1. Wie sollte das Q-Dokument und

2. der Prozess der Implementierung gestaltet sein,

dass QM bei dem Mitarbeiter*innen nachhaltig wirkt?

 

Weiterführende Literatur

Kamiske, Gerd F. / Brauer, Jörg-Peter (2011): Qualitätsmanagement von A bis Z. Wichtige Begriffe des Qualitätsmanagements und ihre Bedeutung. 7. Auflage. München: Hanser.

 

Schiemann, Doris / Moers, Martin / Büscher, Andreas (Hg.) (2017): Qualitätsentwicklung in der Pflege. Konzepte, Methoden und Instrumente. 2., akt. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer.

 

Zech, Rainer (2019): Qualitätsmanagement und gute Arbeit. Grundlagen einer gelingenden Qualitätsentwicklung für Einsteiger und Skeptiker. 2. Aufl. Wiesbaden: Springer.

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