In der Krise wurden Pole und Bedürfnisse sichtbar und nutzbar. Wer führt die zwei Pole aus Beständigkeit und Aufbruch mit ihren zahlreichen Facetten von Bedarfen und Bedürfnissen zusammen? Ganz einfache Antwort: Sie! Wir. Alle. War doch klar. Und wie? Mit Ihrer verbindenden Haltung des „und“ statt „oder“! Weil die Krise gezeigt hat, dass Zusammengehen möglich ist, dass die Routine die Stabilität, das Experiment und das Ausprobieren braucht, wenn es eine Identität, einen gemeinsamen Sinn, einen Auftrag, mindestens einen Zweck gibt, der über Abarbeiten und Eigennutz hinausgeht.
Gehen Sie nicht einfach im Arbeitsalltag weiter. Wenn es in den nächsten Wochen darum geht, einen kontrollierten gemeinsamen Start – nicht in die Normalität, sondern in eine sinnvolle neue Realität – zu sichern, pflegen, gießen und strukturieren Sie das, was im Kleinen schon gewachsen ist.
Bleiben Sie achtsam: Jeder Mensch, der uns begegnet, ist entweder unser Freund oder unser Coach. Die Vielrednerin ist Ihr Zuhör-Coach. Der langsame Kollege im Beziehungskrisenmodus ist Ihr kostbarster Gedulds-Coach, gerade weil Sie wissen, dass er eigentlich mehr kann, wenn sein Hirn wieder frei ist vom Liebesdrama. Sehen Sie Ärger und Verrücktheiten, Widersprüche und alles, was zur Wendezeit dazu gehört, als Chance zum Mitnehmen, zum Einsammeln aller Kompetenzen. Und wenn es dicke kommt, stellen Sie sich vor, was Sie tun würden, was Sie sagen würden, welche Bedeutung das Verhalten oder der Ärger noch hätte, wenn Sie oder die andere Person nur noch kurze Zeit zu leben hätten.