Kundenbereich

Pflegegradmanagement
Verstehen – Planen – Handeln

Von Heike Schöpf und Michael Kus

Verstehen, Planen, Handeln: Drei wesentliche Voraussetzungen damit Zusammenhänge und Umsetzung des Pflegegradmanagements im Blick bleiben.

Grundsätzliche Gedanken

Im Arbeitsalltag sind Pflegende mit  vielfältigsten Herausforderungen konfrontiert. Die Abläufe sind durch die coronabedingten Veränderungen  stark belastend.

 

Neben den vielen Tätigkeiten sind es vier zentrale Verantwortungsbereiche, die Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeiten im Blick behalten und zusammenbringen müssen. Dabei geht es um Arbeitsfelder, die sich scheinbar erst einmal gegenüberstehen und deren Anforderungen gefühlt fast nicht leistbar sind.

 

Es geht um die Themenfelder:

  1. Personal
  2. Bewohner*innen
  3. Wirtschaftlichkeit
  4. Controlling – Steuerungsinstrument

Rangfolge und Gewichtung

Wie im Arbeitsalltag festzustellen ist, steht die professionelle Versorgung durch die fachliche Expertise für Pflegekräfte, der Bewohner*innen im Vordergrund. Veränderungen in der Versorgung und den Bedarfen der Bewohner*innen fallen Pflegenden auf und werden dokumentiert. Somit helfen Pflegekräften die Pflegedokumentation als Planungs-, und Steuerungsinstrument, um erhöhte Aufwendungen und Reduzierungen der Selbstpflege von BW zu identifizieren, zu evaluieren und daraus weitere Maßnahmen zu planen. (PDCA-Zyklus)

In diesem Artikel steht der Punkt Controlling im Fokus.

Controlling: Steuerungs- und Qualitätsinstrument

Jede Leitungskraft arbeitet mit haus- oder unternehmensspezifischen Systemen, um die veränderten Pflegebedarfe zu erfassen. Unabhängig von dem System, mit dem Sie gegenwärtig arbeiten, händisch oder EDV-basiert, steht und fällt das Erfassen der veränderten Pflegebedarfe mit den Fähigkeiten der Pflegenden

 

  1. die Veränderungen einzelner Pflegekund*innen wahrzunehmen
  2. diese zu benennen
  3. zu dokumentieren und
  4. zu kommunizieren, d.h. an alle am Pflege- und Versorgungsprozess beteiligten Personen weiterzugeben.

 

Gerade in herausfordernden Zeiten, in denen Leitungskräfte oft spontan und schnell improvisieren und Handlungsanweisungen der Gesundheitsämter/ Landesregierungen umzusetzen haben, besteht die Gefahr, dass die gestiegenen und durch die Mitarbeitenden erbrachten Pflegeleistungen zwar erbracht, diese Leistung aber nicht konsequent erfasst und gesteuert werden.

Tipps

Tipp 1 

Übergaben

 

Richten Sie den Fokus der Pflegenden auf Veränderungen des Pflegebedarfs durch gute und strukturierte Übergaben.

 

Was bedeutet das konkret?

 

Schauen Sie sich die Instrumente und die Durchführung der Übergaben an und erklären Sie den Mitarbeitern erneut, welche Informationen wichtig sind bzw.  welche nicht in die Übergabe gehören.

 

Wenn Informationen im Rahmen der Übergaben benannt werden, die ein/mehrere Bedarfe der BI-Module/Themenfeldern der SIS betreffen, werden diese zur weiteren Bearbeitung SICHTBAR markiert, bspw. auf dem Übergabeblatt, im PC,  der Plantafel, Tourenplanung o. ä.

Tipp 2 

Zeiträume festlegen

 

PDL, WBL und Pflegefachkräfte kennen die internen festgelegten Zeitfenster zur Evaluation durch das Instrument der Pflegevisite und nehmen die Verantwortung ernst. (Beispielsweise einmal pro Monat)

  • Bereichspflegenden für die anlassbezogene Aktualisierung der Veränderungen und Umsetzung der Maßnahmen.
  • WBL fasst die Veränderungen von den Pflegekund*innen zusammen, erfasst und benennt Kund*innen im Wohnbereich, um Begutachtungen auszulösen und gibt diese Informationen an die PDL weiter.
  • PDL hat alle Pflegekunden im Blick und verantwortet in Rücksprache mit den Angehörigen und WBL das Anmeldeprozedere.

Tipp 3 

Überblick behalten – Miteinander reden und unterstützen

 

Jede Arbeitsebene verantwortet die unter 1. und  2. beschriebenen Tätigkeiten. Pflegen Sie in dieser herausfordernden Zeit das Miteinander Reden!

Stimmen Sie sich ab und unterstützen sie sich gegenseitig.

Tipp 4 

Gute Versorgung – Wirtschaftlicher Erfolg

 

Abschließend noch der Hinweis, dass die pflegerische, soziale und gute Versorgung, die erbracht wird, Ihnen auf Dauer den wirtschaftlichen Erfolg und die Zufriedenheit für die Mitarbeiter sichert.

Tipp 5 

Die abschließende Grafik gibt einen stichwortartigen Überblick

 

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!