Kundenbereich

Bei Anruf Ausbildung

Unternehmerische Sozialverantwortung

am Beispiel der St. Gereon Seniorendienste gGmbH

Von Gerd Palm, Berater der KKB

Als kirchlicher Träger haben wir eine besondere arbeitsmarktpolitische Verantwortung und eine Verpflichtung, uns den vermeintlich Schwachen in der Gesellschaft zuzuwenden.

Insbesondere Jugendliche ohne Ausbildung, Alleinerziehende ohne Arbeit, ältere Mitarbeiter, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Einschränkungen, Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen wollen wir individuell und zielgerichtet qualifizieren, um ihnen den Einstieg in eine Ausbildung und ins Berufsleben zu ermöglichen.

Aus unserer gesellschaftlichen Verantwortung heraus ergibt sich, dass wir uns insbesondere den Menschen verpflichtet fühlen, die bei uns „wachsen“ können. Wir wissen, dass es keine perfekten Menschen gibt. Deshalb suchen wir explizit nicht nach den klügsten Köpfen oder den Schulbesten (die nehmen wir natürlich auch), sondern gehen davon aus, dass sich die Auszubildenden bei St. Gereon entwickeln können. Ende 2012 haben wir damit begonnen, verstärkt zum examinierten Altenpfleger (neue Berufsbezeichnung seit Januar 2020: Pflegefachfrau/Pflegefachmann) auszubilden. Eine Ausbildung in einem Beruf, der dringend benötigt wird und eine hohe Beschäftigungssicherheit hat, stellt immer noch den besten Schutz vor Armut und den daraus resultierenden Folgen dar.

Insbesondere Jugendliche mit schlechten Bildungsabschlüssen haben kaum eine Chance, eine Ausbildung zu absolvieren. Dadurch, dass wir alle Tätigkeitsfelder in der Altenpflege anbieten, haben die Auszubildenden der St. Gereon Seniorendienste die Möglichkeit, die verschiedenen Tätigkeitsbereiche in der Altenpflege kennenzulernen, dort Erfahrungen zu machen und ihre Kompetenzen zu erweitern. Persönliche Vorlieben und Fertigkeiten können so entdeckt und gefördert werden. Während der Ausbildung fördern wir selbstständiges, kreatives, problemlösungsorientiertes und ergebnisorientiertes Arbeiten. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Person als beruflich handelnde.

Besonders liegt uns daran, den Auszubildenden Haltungen, Verhaltensweisen und Einstellungen gegenüber den zu pflegenden Menschen und den Kollegen zu vermitteln, die mit unserem Slogan „Menschlich verbunden” umschrieben sind. Wir tragen Sorge dafür, dass die anfängliche Motivation, das Interesse und die Freude unserer Auszubildenden an dem Beruf der Altenpflege durch die praktische Ausbildung gestärkt und ausgebaut werden und sich so starke Berufspersönlichkeiten entwickeln, die ihre Arbeit mit Begeisterung und Freude ausüben.

Um diese Aufgabe zu meistern und unseren Auszubildenden die beste Ausbildung zu ermöglichen, haben wir zwei Ausbildungskoordinatorinnen eingestellt, die über eine pädagogische Ausbildung und eine Ausbildung in der Altenpflege verfügen.

Bei Anruf Ausbildung

Wir führen keine klassischen Vorstellungsgespräche und verfolgen auch bei der Auswahl neuer Auszubildender ein unkonventionelles Vorgehen. Alle Bewerber um einen Ausbildungsplatz, die die Mindestvoraussetzungen erfüllen, erhalten ihn auch. In der Regel ist es so, dass sich die Interessenten telefonisch melden und nachfragen, ob sie eine Ausbildung bei uns machen können.

Nachdem telefonisch geklärt ist, dass mindestens der Hauptschulabschluss nach Klasse 10, ein Mindestalter von 16 Jahren, keine Vorbestrafung und ein Deutsch-Sprachniveau B2 vorliegt (Mindestvoraussetzung für die Ausbildung), erhalten die Interessenten bereits am Telefon die Zusage, dass sie bei uns einen Ausbildungsplatz erhalten.

Nachdem die Bewerbungsunterlagen eingegangen sind, laden wir die zukünftigen Auszubildenden zu einem Gruppengespräch ein. Hier erläutern wir den Ablauf der Ausbildung und stellen die Einrichtungen und uns als Dienstgeber vor. In einem zweiten Schritt sorgen wir dafür, dass die Interessenten einen Schulplatz an einem Fachseminar für Altenpflege erhalten. Die Fachseminare übernehmen die theoretische Ausbildung.

Wir arbeiten mit zwei Fachseminaren in Hückelhoven und einem Fachseminar in Heinsberg zusammen. Wir haben dort Schülerkontingente, die wir exklusive belegen können. Dies gewährleistet, dass die Interessenten auch tatsächlich ihre Ausbildung beginnen können.

Wir bieten die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung über einen Zeitraum von vier Jahren. Für alleinerziehende Mütter und Väter oder Menschen, die z. B. zuhause ihre Eltern pflegen. Zurzeit absolviert eine Mitarbeiterin mit Kind diese Ausbildung bei uns.

Entscheidend für uns ist, dass wir beim Bewerber die Bereitschaft erkennen können, dass er sich engagiert und motiviert einbringt.

Integrationsverfahren

Die Personalreferentin, der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung und die Geschäftsführung führen ein Informationsgespräch mit dem Bewerber. Anschließend wird die jeweilige Einrichtung durch einen Mitarbeiter vorgestellt. Dadurch sollen mögliche Ängste der Bewerber genommen und ihnen die Möglichkeit gegeben werden, Fragen besser stellen zu können.

Bewerber haben grundsätzlich die Möglichkeit, drei (bezahlte) Schnuppertage bei uns zu absolvieren. Hier kann sich der Bewerber ein besseres Bild von uns machen und der zuständige verantwortliche Mitarbeiter für diesen Bereich hat einen ersten Überblick, ob „die Chemie“ stimmt. Wir gehen grundsätzlich nicht davon aus, dass dies ausreicht, um festzustellen, ob der Bewerber zu unserer Kultur passt und er die Ausbildung mit Erfolg absolvieren wird. Deshalb nutzen wir das halbe Jahr Probezeit, um festzustellen, ob er die an ihn gestellten Erwartungen erfüllen kann.

Für die Auszubildenden in der Pflege haben wir einen Bewertungsbogen entwickelt. Mit diesem Bewertungsbogen werden die Qualifikation, die nebenfachliche Qualifikation und die sozialen Komponenten erfasst und bewertet. Der direkte Anleiter und der Auszubildende füllen diesen Bewertungsbogen nach drei Monaten und vor Ablauf der Probezeit aus. Anhand der Ergebnisse des Bewertungsbogens werden weitere Maßnahmen eingeleitet, z. B. Schulungen oder Änderung des Praxiseinsatzes.

Das Besondere an der Ausbildung bei den St. Gereon Seniorendiensten ist, dass unsere Auszubildenden nicht nur eine Ausbildung, sondern „die beste Ausbildung“ erhalten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bieten wir einige Besonderheiten, die es in dieser Form sonst nicht gibt:

Ausbildungskoordinatorinnen

Wie zuvor bereits beschrieben, sind zwei Ausbildungskoordinatorinnen für die Ausbildung zuständig.

  • Sie sorgen dafür, dass entsprechend der Vorgabe des „Praktischen Rahmenlehrplans NRW” Orientierungsgespräche mit den Auszubildenden durchgeführt und protokolliert werden und überprüfen die getroffenen Vereinbarungen.
  • Sie führen bei Bedarf über die verbindlichen Reflexionsgespräche hinaus weitere Entwicklungsgespräche mit den Auszubildenden durch. Sie erstellen gemeinsam mit den Auszubildenden, den Pflegedienstleitern und anderen beteiligten Stellen die Praxiseinsatzpläne. Sollte eine Eingliederung des Auszubildenden währenddessen zunächst nicht gelingen, wird ein Wechsel bereichs- und/oder einrichtungsübergreifend vorgenommen. Aus diesem Wechsel resultiert oftmals ein plötzliches Aufblühen und die Integration verläuft wie gewünscht.
  • Sie sorgen dafür, dass der Auszubildende regelmäßig pflegerische Maßnahmen unter Anleitung durchführt und diese reflektiert werden.
  • Sie besuchen die kooperierenden Praxiseinsatzstellen und die Fachseminare und sind deren Ansprechpartner.
  • Sie überprüfen vor dem Hintergrund der allgemeinen Ausbildungsstandards die Qualität der Arbeit und geben dem Auszubildenden Rückmeldungen über den jeweiligen Leistungsstand.
  • Sie sorgen dafür, dass nach dem Ende eines jeden praktischen Einsatzes eine schriftliche Beurteilung durch den Praxisanleiter erfolgt, die sich an den allgemeinen und den fachspezifischen Ausbildungsstandards orientiert.
  • Sie sorgen dafür, dass vor Ende der Probezeit ein Beurteilungsgespräch stattfindet und über die Eignung des Auszubildenden entschieden wird.
  • Sie sorgen dafür, dass die Auszubildenden bei der Organisation der praktischen Prüfung unterstützt werden.
  • Sie werben frühzeitig um geeignete Auszubildende.
  • Sie halten Kontakt zu umliegenden Schulen, um Anforderungen an die zukünftigen Auszubildenden darzustellen.
  • Sie stellen sicher, dass St. Gereon angemessene räumliche und materielle Bedingungen für die Ausbildung der Auszubildenden bereitstellt.
  • Sie unterstützen gemeinsame Fortbildungsmaßnahmen von Auszubildenden, die über die obligatorische Ausbildung hinausgehen, und gewähren den Auszubildenden Dienstbefreiung für notwendige Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen, die der Ausbildung dienen.
  • Sie gestalten den praktischen Einsatzplan so, dass die Auszubildenden in verschiedenen Einrichtungen eingesetzt werden und dass Hospitationen auch in anderen Einrichtungen möglich sind.
  • Sie besuchen die Auszubildenden mindestens einmal pro Jahr in jedem Unterrichtsfach.
  • Sie erstellen auf Wunsch eine Beurteilung über die Eignung und Leistung des Auszubildenden im fachpraktischen Einsatz.
  • Sie koordinieren den Informationsaustausch zwischen Fachseminar und den St. Gereon Seniorendiensten.
  • Sie koordinieren den Informationsaustausch zwischen Praxisanleiter und Auszubildenden.
  • Sie koordinieren die regelmäßigen Informationstreffen der Fachseminare und nehmen an ihnen teil.
  • Sie berichten der Geschäftsführung der St. Gereon Seniorendienste über die Planungen und Maßnahmen, welche die Ausbildung betreffen.
  • Sie organisieren, leiten und koordinieren für die Auszubildenden hausinterne Aus- und Fortbildungsveranstaltungen (Netzwerktage).
  • Sie informieren und beraten die Auszubildenden in Fragen der praktischen Ausbildung.

Tutoren

Den Koordinatoren sind die Tutoren zugeordnet, die alle examinierte Pflegefachkräfte sind und die fast alle über eine Zusatzausbildung zum Praxisanleiter verfügen. Sie übernehmen die konkrete Anleitung und Koordination im jeweiligen Praxiseinsatz. Den Praxisanleitern sind weitere Mitarbeiter zugeordnet, die die Auszubildenden während ihres Praxiseinsatzes begleiten. Dies können z. B. auch Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr sein. Dadurch entsteht ein sogenanntes „Peer Learning“.

Zusätzliche Maßnahmen und Schulungen neben dem theoretischen Unterricht

Einführungswochen für die Auszubildenden – damit es ein guter Anfang ist

In diesen Wochen werden die Auszubildenden über alle relevanten Informationen, die die Institution und Ausbildung betreffen, informiert. Dazu gehören beispielsweise das Leitbild, die Organisationsstruktur, die MAV und weitere Personalfragen. Die Einführungswoche wird von Mitarbeitern der St. Gereon Seniorendienste durchgeführt. Weiterhin erhält jeder Auszubildende einen Ordner, in dem alle relevanten Informationen nochmals schriftlich festgehalten sind.

Diversity von Beginn an sichtbar machen

Uns ist es wichtig, bereits zu Beginn deutlich zu machen, dass Diversität einen hohen Stellenwert bei uns hat und jegliche Form der “Andersartigkeit” respektiert und jede Person integriert wird. Das freie Ausleben von Andersartigkeit trägt dazu bei, die Leistungsfähigkeit innerhalb unseres Unternehmens zu steigern, und wird als Bereicherung gesehen.

Durchführung eines Schwesternhelfer-Kurses mit Zertifikat im 1. Halbjahr der Ausbildung

Alle Auszubildenden, die noch keine Basisqualifikation in der Pflege haben, absolvieren einen Schwesternhelferinnenlehrgang beim Deutschen Roten Kreuz mit einem Gesamtumfang von 250 Std. So wird eine einheitliche Basisqualifikation aller Auszubildenden gewährleistet. Weiterhin ist es uns wichtig, dass auch Auszubildende, die die Probezeit nicht bestehen (kommt allerdings sehr selten vor), auf jeden Fall eine Basisqualifizierung erreicht haben.

Interne Praktika

Die Auszubildenden können Praktika in allen Bereichen der Einrichtung machen. Hierzu zählen auch Küche, Hauswirtschaft und Verwaltung, welche ja nur bedingt mit Pflege im Zusammenhang stehen. Die Auszubildenden sollen aber bewusst wahrnehmen, dass ein Bereich nicht ohne den anderen funktioniert.

Externe Praktika

Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, bei externen Kooperationspartnern (Pflegediensten, Krankenhäusern usw.) ein Praktikum abzuleisten. Sie sollen während der Ausbildung die Möglichkeit haben, sich die Facettenvielfalt des Pflegebereiches anzusehen, um damit ihre eigenen Schwerpunkte setzen zu können (nur was ich gesehen und gefühlt habe, kann ich auch verstehen und zu meinem Ding machen).

Arbeitszeiten

Viele unserer Auszubildenden sind nicht mobil oder alleinerziehend. Wir passen Dienstzeiten an die individuellen Bedürfnisse wie Bus- oder Zugfahrzeiten, Betreuungszeiten in Kindergärten usw. an. Auszubildende mit Kindern brauchen bis Ende der Schulzeit keinen Wochenenddienst oder Spätdienst zu leisten.

Führerschein

Sollte die genannte Immobilität durch eine finanzielle Hürde (man kann sich den Führerschein nicht leisten) bedingt sein, bekommen die Auszubildenden nach Beendigung der Probezeit die Möglichkeit, den Führerschein durch uns finanziert zu bekommen. Der Gesamtbetrag wird in kleinen verträglichen Raten bis zum Ausbildungsende einbehalten. Eine Ausgrenzung anlässlich fehlender Finanzen wird umgangen.

Schulbücher

Wir übernehmen die Kosten für Schulbücher.

Care4Future

Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres unterrichten Schüler an Hauptschulen im Wahlpflichtfach „Soziales“. Hier können junge Menschen sich mit dem Berufsbild und dem Berufsalltag einer Altenpflegerin auseinandersetzen.

Teilnehmer am care4future-Projekt erhalten von uns bereits während ihrer Schulzeit eine Zusage, dass sie bei uns eine Ausbildung absolvieren können.

Für unsere Auszubildenden ist dies eine gute Möglichkeit, sich im Bereich der Kommunikations- und Sozialkompetenz weiterzuentwickeln.

Ziel ist es, die gesellschaftlichen Klischees über den Pflegeberuf abzubauen und Einblicke und erste positive Erfahrungen in die Tätigkeitsfelder des Pflegeberufes zu geben.

Überbetriebliche Maßnahmen

  • Seminare wie Lernen lernen, Persönlichkeitsbildung, Teambildungsprozesse usw. werden in Zusammenarbeit mit dem Nell-Breuning-Haus angeboten und durchgeführt. Die Maßnahmen finden immer von dienstags bis freitags mit der Möglichkeit der Übernachtung statt. Die Kosten hierfür werden von den St. Gereon Seniorendiensten vollständig übernommen.
  • Teilnahme an Gesundheitsberufe-Messen in der Region.
  • Ausbildungsparlament: Wir haben ein gewähltes Ausbildungsparlament aus neun Mitgliedern, zusammengesetzt aus den drei Ausbildungsjahrgängen. Die Sprecher dieses Parlamentes sind berechtigt, an Sitzungen der MAV teilzunehmen, um hier die Interessen, Bedürfnisse und Probleme der Auszubildenden vorzubringen und entsprechend zu vertreten.
  • Freizeit: Unsere Ferienwohnung in Holland (direkt am Meer) steht unseren Auszubildenden zu stark vergünstigten Preisen zur Verfügung.

Unsere Öffentlichkeitsarbeit

Bei uns gehen zahlreiche Bewerbungen von examinierten Pflegefachkräften und insbesondere für die Ausbildung zum Altenpfleger ein. Wir führen dies darauf zurück, dass wir als attraktiver Arbeitgeber bekannt sind. Dazu haben wir folgende Maßnahmen ergriffen.

  1. Gereon ist u. a. durch die Teilnahme an „Great Place to Work“ und der entsprechenden Berichterstattung als attraktiver Arbeitgeber bekannt.
  2. Durch Empfehlung unserer Mitarbeiter bewerben sich Angehörige oder Bekannte.
  3. Es findet ein reger Austausch in den Internetforen statt (z. B. Facebook und Instagram). Dort wird St. Gereon als Arbeitgeber sehr positiv bewertet. Zudem haben wir eine eigene Facebookseite für unsere Auszubildenden. Weitere Medienauftritte und damit gleichzeitige Werbung für unser Unternehmen generieren wir aus Fernsehauftritten/-interviews.
  4. Wir sind auf Berufsmessen mit unseren eigenen Auszubildenden vertreten. Dadurch ist eine bessere Ansprache von jungen Leuten gewährleistet.
  5. Die Geschäftsführung und ihre Stellvertretung halten Vorträge an Schulen zum Thema Ausbildung in der Altenpflege.
  6. Jedes Jahr findet ein „Tag der offenen Tür“ am Fachseminar für Altenpflege statt.
  7. Schüler absolvieren ihr „Soziales Praktikum“ in unseren Einrichtungen.
  8. Wir nehmen am „Boys’Day“ und „Girls‘Day“ teil.
  9. Care4future
    Dies ist ein von contec durchgeführtes, durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördertes und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin begleitetes Projekt im Rahmen der Initiative neue Qualität der Arbeit.
    Angeregt durch care4future sind wir Kooperationen mit der Hauptschule Linnich, der Gesamthauptschule Erkelenz und seit 2014 mit der Gesamtschule Hückelhoven sowie den Krankenhäusern St. Josef, Linnich, und St. Josef, Erkelenz, eingegangen, um unser Berufsfeld „Pflege“ und die schulische Berufsorientierung miteinander zu vernetzen und so jungen Menschen einen frühen Einstieg zu ermöglichen.
    Strategisch planen die St. Gereon Seniorendienste einen weiteren Ausbau ihrer Dienste und benötigen entsprechend mehr Pflegepersonal. Um jungen Menschen das Berufsfeld näher zu bringen, ist es notwendig, ihnen durch den konkreten Kontakt das Berufsfeld in einer Art und Weise näher zu bringen, die positive Erfahrungen ermöglicht. Im Rahmen des zur Berufsorientierung neu eingerichteten Wahlpflichtbereichs „Soziales – Pflege – Gesundheit“ an den Schulen sollen die Schüler einen umfassenden Einblick in das Tätigkeitsfeld Pflege erhalten. Das Besondere daran ist, dass „die Pflege“ zu ihnen an die Schule kommt und durch unsere Auszubildenden vorgestellt wird.Das Modell der Berufsorientierung fußt auf zwei Säulen:
    Die eine Säule besteht aus einem ausdifferenzierten Wahlpflichtangebot, das Schülern den Rahmen bietet, im handlungsorientierten und praktischen Lernen ihre besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken zu können. Besonders für die Zielgruppe der schwächeren Hauptschüler bietet der Wahlpflichtbereich „Soziales – Pflege – Gesundheit“ eine Möglichkeit, die Ausbildungsreife zu erlangen.Die zweite Säule des Modells besteht aus jeweils zweiwöchigen Praktika in unseren Einrichtungen bzw. bei unseren Kooperationspartnern, den Krankenhäusern St. Josef, Linnich, und St. Josef, Erkelenz, um dort die reale Arbeitswelt hautnah erleben zu können. Die Schüler werden durch unsere Auszubildenden über das Berufsfeld der Pflege informiert, können die ersten beruflichen Erfahrungen mit Pflege machen und sich erproben. Unsere Auszubildenden in der Altenpflege erstellen die jeweilige Präsentation für die Schüler bzw. bereiten den Unterricht vor. Dabei werden sie von uns und vom Fachseminar für Altenpflege unterstützt. So werden unsere Auszubildenden zu Experten, die Schüler in der Berufsorientierung begleiten. Die Schüler können durch den Kontakt mit unseren Auszubildenden erfahren und verstehen, was wirklich im Rahmen der Ausbildung auf sie zukommen würde.
    Ein weiterer Gewinn ergibt sich auch auf der Seite unserer Auszubildenden. Bereits in der Phase der Berufsausbildung erleben sie sich selbst als Experten ihres Fachgebietes. Wir als Institution profitieren, da wir in Zukunft Auszubildende vorfinden, die sich bereits mit dem Thema Pflege auseinandergesetzt haben und wissen, was auf sie zukommt und von ihnen erwartet wird. Den Teilnehmern an Care4future bieten wir eine bezahlte Nebentätigkeit an. Aktuell unterrichten zwei unserer Auszubildenden im Rahmen des Projektes an den Gesamtschulen Erkelenz und Hückelhoven
  10. „Jung und Alt begegnen sich“
    Einmal monatlich fahren Schülerinnen der Hauptschule Linnich im Alter von 10 bis 14 Jahren in das Alten- und Pflegeheim Haus Berg in Hückelhoven-Brachelen. Dort finden ein gemeinsames Kaffeetrinken und gemeinsame Aktionen statt. Hier lernen die jungen Menschen einen spielerischen Umgang mit dem Thema Altenpflege durch kreative Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Altenheims und Austausch zwischen Jung und Alt. Sie überwinden Hemmschwellen und entwickeln Verständnis für Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Menschen. Gemeinsamer Profit: Jung gibt Alt frischen Wind, Alt gibt Jung Erfahrungen und Erinnerungen, Schulung von Verlässlichkeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen bei Schülerinnen, Erweiterung der beruflichen Perspektiven.
  11. Wir machen Schülern ab 16 Jahren das Angebot, ehrenamtlich einige Stunden in der Woche oder am Wochenende gegen eine Aufwandsentschädigung bei uns tätig zu sein. Die zu übernehmenden Aufgaben bestehen konkret darin, die Bewohner bei Spaziergängen zu begleiten und beim Anreichen von Essen behilflich zu sein. Die Schüler erledigen damit wichtige Aufgaben und entlasten die Pflegefachkräfte in einem hohen Maße. Dadurch erleben sie sich als kompetent und bekommen sehr viel Anerkennung durch Bewohner und Mitarbeiter.
  12. Zusammenarbeit mit der Fachoberschule für Sozialwesen
    Wir sind bei den Fachoberschulen als zuverlässiger und kompetenter praktischer Ausbildungsträger für die Schüler der Klasse 11 bekannt. Darüber hinaus vergüten wir das Praktikum seit vielen Jahren mit 200,00 €, was ungewöhnlich ist. Dies macht uns als Ausbildungsstelle zur Erlangung des Fachabiturs zusätzlich interessant.
  13. Zusammenarbeit mit Fachseminaren für die Altenpflegehelferausbildung
    Wir sind Kooperationspartner aller lokaler Fachseminare und bieten Praxisplätze für die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer an. Dass unsere Arbeit „reiche Früchte“ trägt, zeigt sich daran, dass wir sehr viele Bewerbungen haben.

Fazit

Unseren Anspruch, die beste Ausbildung zu ermöglichen, erreichen wir durch

a) unsere unvoreingenommene Vorgehensweise. Bei uns erhalten gerade die Menschen eine Chance, die oftmals in unserer Gesellschaft bzw. auf dem Arbeitsmarkt keine bekommen.

b) unser zusätzliches großes finanzielles Engagement.

c) durch die intensive und individuelle Begleitung während der gesamten Ausbildung.

Dies führt dazu, dass wir keinerlei Probleme haben, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Wir sind stolz darauf, dass hier jeder seinen eigenen Weg ohne Vorurteile und ohne Diskriminierung gehen kann.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!