Ein Vor-Bild ist ein Bild, das ein anderer Mensch vor Augen hat. Im besten Fall ist es ein positives Vor-Bild. Unbewusst orientierten wir uns immer an Vorbildern. Wer Kinder hat, weiß, dass man ihnen nicht erklären muss, wie man läuft … Sie sehen Eltern, Geschwister, andere Menschen und wollen auch laufen. Genauso lernen sie übrigens auch fluchen … und nicht nur das 😊
Vorbildliche Führungskräfte sind verlässlich in ihren Worten und Taten und erfüllen hohe ethische und moralische Standards: Sie stellen das Gesamtinteresse ihrer Organisation über ihre persönlichen, selbstbezogenen Ziele und Vorteile. Oder es gibt eine Win-win-Situation.
Auf jeden Fall: Vorbilder bieten Orientierung und Haltung für ihre Mitarbeitenden. Dadurch werden vorbildliche Führungskräfte als integer und glaubwürdig wahrgenommen.
Sie dienen also den Mitarbeitenden als Vorbild, an dem diese sich menschlich und fachlich orientieren. Das ist eine große Aufgabe, die nicht von einem Tag auf den anderen aufgebaut werden kann, aber umso schneller verspielt wird.
Die Vorbildfunktion muss eine Führungskraft sich daher durch ihr Verhalten verdienen und erhalten – und zwar stetig und kontinuierlich. So wird ihr als Führungskraft Vorbildfunktion von ihren Mitarbeitenden zugesprochen.
Vorbildfunktion ist so wichtig, weil Du damit als Führungskraft die entsprechende Denkweise (= Mindset) eines Vor-Bildes im Team steuern kannst.
Vorbild wird häufig in Verbindung mit Charisma gebracht. Ein Charismatiker ist “jemand, der eine große Ausstrahlung und Anziehungskraft besitzt“ (DWDS, 2020).
Charismatische Eigenschaften werden beispielsweise dem ehemaligen Präsidenten, Barack Obama, zugesprochen.
Marco Furtner (2016, S. 39f) meint damit die sogenannten „hellen Eigenschaften“:
Charismatiker werden sehr unterschiedlich wahrgenommen. Manchen von ihnen haftet mehr als nur ein „Geschmäckle“ – so sieht man es im Schwabenland – an. Als Charismatiker sehen sich auch Menschen wie Donald Trump, der nachfolgende Präsident.
Der oben erwähnte Autor bringt damit folgende „dunkle Eigenschaften“ in Verbindung:
Nun sind nur die wenigsten von uns „kleine“ Obamas. Aber Vorbild-Funktion als Element der Transformationalen Führung lässt sich trainieren und entwickeln.
Neben der Situation, die charismatische Entwicklung zulässt, sind dabei insbesondere zwei Aspekte von besonderer Bedeutung:
Genau hier können Sie ansetzen. Um Ihre Mitarbeiter*innen gut zu führen, ist Klarheit über die eigene Person mehr als vorteilhaft.
Der Weg dorthin gleicht einem Jakobsweg. Populär geworden ist der schon jahrhundertelang bestehende Jakobsweg vor einigen Jahren für ganz viele Menschen in Deutschland durch den Bestseller von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ (2009), der auch verfilmt wurde.
Und Sarah M. Pali (2010) hat anlässlich ihrer Diplomarbeit durch Interviews mit Pilgern herausgefunden, dass …
aber alle Pilger etwas verbindet: in jedem Fall ankommen am Ziel.
Bei der Vorbereitung und auf dem Pilgerweg zum Ziel nach Santiago de Compostela in Nordspanien oder auf einem der europaweit verstreuten Pilgerwege können bei der Sinnsuche, Herausforderung, … Fragen auftauchen, wie sie Christiane Schlüter (2015) beschreibt:
Diese und andere Fragen sind hilfreich, um zu sich selbst zu finden. Sie können Hinweise geben, welche Persönlichkeitseigenschaften und Motive mich ausmachen.
Kleiner Tipp am Rande: Auch im Ruhrgebiet gibt es neben dem klassischen Jakobsweg, der u. a. auch direkt am Essener Bahnhof vorbeiführt, weitere Routen, die für Ihre Zwecke interessant sein können (siehe Pilgern im Ruhrgebiet).
Es heißt: Viele Wege führen nach Rom. So können Sie auch einen anderen Einstieg in das Thema „Vorbild“ wählen.
Wie wäre es mit:
Es gibt viele Wege, um sich zur oder als Führungskraft weiterzuentwickeln. Davon profitieren Sie, Ihre Mitarbeiter, das Unternehmen und die Kunden. Und es wirkt auch auf Ihren privaten Bereich.
Viel Freude und Erfolg auf Ihrer ganz persönlichen Reise.
Im nächsten Newsletter im Mai erwartet Sie eine weitere Folge zum Thema „Transformationale Führung“.
DWDS (= Digitales Wörterbuch der deutschen Sprachen)
https:// https://www.dwds.de/wb/Charisma vom 14.03.2021
Furtner, Marco. 2016.
Effektivität der transformationalen Führung. Helden, Visionen und Charisma.
Wiesbaden: Springer Gabler.
Kerkeling, Hape. 2006.
Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg.
München: Piper Verlag.
Pali, Sarah M.. 2010.
„Ein Pilger ist der, welcher geht, und der, welcher sucht.“
Längsschnittstudie zu Lebenssinn & Lebensbedeutungen bei Pilgern des Jakobswegs. Unveröffentlichte Diplomarbeit.
Universität Innsbruck: Institut für Psychologie.
Pilgern im Ruhrgebiet.
Schlüter, Christiane. 2015.
Der innere Jakobsweg. Aufbrüche wagen, eigene Wege gehen, neue Ziele finden.
München: Gräfe und Unzer.